Es war nicht einfach nur eine Rede – es war ein Schulterschluss der Propaganda. Auf der Bühne der Vereinten Nationen verkündete Sergei Lawrow mit kühler Stimme: Die NATO habe Russland de facto den Krieg erklärt. Im Hintergrund klingt das Flüstern eines Mannes mit Ambitionen nach Macht, dessen Name nicht erwähnt werden muss. Der Vorwurf war kein laut geäußerter Akt, sondern eine Kriegserklärung mit Worten.
Der russische Außenminister Lawrow sagt, die NATO habe Russland im Grunde den Krieg erklärt.
Lawrov malte ein Bild: Die Ukraine als Spielfeld eines globalen Konflikts, gelenkt von EU und USA, orchestriert von NATO, gesteuert gegen Moskau. Jede Waffenlieferung, jeder diplomatische Vorstoß – nicht länger legitime Unterstützung, sondern Kriegsbeteiligung. Die Grenzen zwischen Freund und Feind, Opfer und Täter, Verbrechen und Verteidigung wurden neu gezogen – gemäß der Interessen eines Mannes, der jenseits der Bühne lacht: Putin. Doch da war ein zweiter Akteur. Donald Trump, der Meister der Inszenierung, der mit seinen Tweets, Provokationen und Widersprüchen mehr verweist als er erklärt. In dieser Konstruktion wird Trump zur Kulisse, zur Bestätigung dessen, was Lawrov behauptet: Dass der Westen nicht schützt, sondern Angriff flüstert. Trump braucht Moskau nicht mehr zu verteidigen – Lawrov tut es für ihn.
Ist das real? Nein, nicht im Sinne einer offiziellen Kriegserklärung. Aber Krieg beginnt nicht nur mit Bomben. Krieg beginnt mit Erzählung. Mit Bildern. Mit Behauptungen, die durch Wiederholung Wirklichkeit werden. Lawrov hat den Narrativ-Schalter umgelegt – und Trump wie ein Echo hinter sich.
Das ist keine Debatte. Das ist Inszenierung. Das ist ein Schattenkampf, in dem Worte töten, Realität verschoben wird und die Demokratie sich selbst im Spiegel der Propaganda verliert. Wer den Diskurs kontrolliert, kontrolliert die Welt. Und in dieser Stunde werfen Putin und Trump ihre Schatten lang.
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