Ken Paxton nennt es einen Sieg. In Wahrheit ist es ein Überfall auf die Köpfe der Jüngsten. Der Generalstaatsanwalt von Texas zwingt die Schulen von Austin, jedes Wort über Critical Race Theory zu streichen. Ein wissenschaftlicher Ansatz, der seit Jahrzehnten untersucht, wie Rassismus in Gesetzen und Institutionen steckt, wird pauschal zur „anti-amerikanischen Propaganda“ erklärt. Kein Dialog, kein Widerspruch – ein Erlass von der Generalstaatsanwaltschaft, das muss man sich mal hineinziehen, der den Lehrplan seiner Menschlichkeit beraubt.“

KEN PAXTON
GENERALSTAATSANWALT VON TEXASSOFORTIGE VERÖFFENTLICHUNG
15. September 2025
www.texasattorneygeneral.govGeneralstaatsanwalt Ken Paxton erringt Sieg: Austin ISD muss staatliches Gesetz gegen radikale, anti-amerikanische Critical Race Theory einhalten
AUSTIN – Generalstaatsanwalt Ken Paxton hat einen Sieg über den unabhängigen Schulbezirk Austin („AISD“) errungen, indem er das Ende jeglicher Vermittlung der Critical Race Theory („CRT“), eines radikalen, anti-amerikanischen Lehrgebäudes, angeordnet hat.
Diese Vereinbarung verpflichtet den Superintendenten des Austin ISD sicherzustellen, dass alle Schulleiter und Mitarbeiter im gesamten Bezirk das Texas Education Code einhalten, das die Vermittlung von Critical Race Theory in öffentlichen Schulen in Texas verbietet. Die Anordnung untersagt zudem, dass Mitarbeiter Eltern oder Schülern Ratschläge geben, wie man das Gesetz umgehen könne, und bestimmt, dass alle Anfragen zur Einhaltung des Gesetzes an einen benannten Administrator weiterzuleiten sind.
„Critical Race Theory ist anti-amerikanische Propaganda, und in keiner Welt werde ich die woke Indoktrination texanischer Kinder zulassen“, sagte Generalstaatsanwalt Paxton. „Auch wenn diese Anordnung ein wichtiger Schritt nach vorn ist, möchte ich deutlich machen, dass jede Schulbehörde, die gegen dieses Gesetz verstößt, beobachtet wird: Wir werden ein Auge darauf haben. Mein Büro ist bereit, das Gesetz von Texas und die Rechte der Eltern gegen jede unrechtmäßige Umsetzung von CRT zu verteidigen.“
Die Anordnung folgt auf eine Untersuchung, die ergab, dass AISD-Beamte Erklärungen abgegeben hatten, wonach der Bezirk Materialien verwendet habe, die mit dem verbotenen „1619 Project“ in Verbindung stehen, und dass Mitarbeiter angewiesen worden seien, wie man „Wege zur Umgehung“ des CRT-Verbots in Texas finde. Die gerichtliche Anordnung verlangt nun, dass der Austin ISD den Kurs umkehrt und das Gesetz im gesamten Bezirk strikt durchsetzt.
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Und Texas ist nur der Anfang. Florida, Tennessee, Idaho, Iowa, North Dakota, South Dakota, Montana, Oklahoma, Arkansas, Utah, Mississippi, New Hampshire, South Carolina, Kentucky und Arizona ziehen längst nach. Republikanisch regierte Staaten, die alle dasselbe tun: Sie reißen Kapitel aus den Köpfen der Kinder, bevor diese sie überhaupt lesen können. Sie verkaufen eine „heile“ Version der USA, in der Sklaverei ein Betriebsunfall war, Segregation nur eine Fußnote und Rassismus bestenfalls ein Missverständnis. So wird Rassismus Schritt für Schritt wieder gesellschaftsfähig gemacht — nicht durch Parolen auf der Straße, sondern durch Schweigen im Klassenzimmer.
Im Zentrum dieses Kulturkriegs steht das „1619 Project“ — eine Initiative der New York Times, die das Jahr 1619 als den eigentlichen Gründungsmoment Amerikas markiert. Das Jahr, in dem die ersten versklavten Afrikaner nach Virginia gebracht wurden. Das Projekt zeigt, wie tief Sklaverei und Rassismus in die DNA des Landes eingeschrieben sind: in die Wirtschaft, in die Politik, in die Verfassung. Es rückt nicht Washington oder Jefferson ins Zentrum, sondern jene Millionen Menschen, deren Körper und Arbeit die Grundlage der Nation bildeten. Genau deshalb wird es von Republikanern verfolgt wie eine verbotene Schrift. Denn wer 1619 als Startpunkt setzt, erkennt, dass Freiheit in den USA nie für alle galt — und dass die weiße Mehrheitsgesellschaft ihre Macht von Anfang an auf Unterdrückung gründete.
Der Mechanismus, den wir hier sehen, ist alt. 1933 wurden Bücher ins Feuer geworfen, ganze Bibliotheken gesäubert, Schülern eine „reine“ Version der Geschichte eingetrichtert. Heute gibt es keine Flammen, sondern stille Streichungen, Verbotslisten, Drohungen gegen Lehrer. Die Technik ist moderner, das Ziel dasselbe: eine Jugend ohne Fragen, ohne Unruhe, ohne Blick auf die eigenen Abgründe. Doch nicht alle schweigen. Lehrer klagen gegen die Verbote, riskieren Job und Karriere. Eltern lesen ihren Kindern zuhause Texte vor, die aus den Schulen verbannt wurden. Bürgerrechtsgruppen erinnern daran, dass eine Demokratie, die ihre eigene Geschichte nicht aushält, nichts weiter ist als eine Fassade.
Die Republikaner sagen, sie würden Kinder vor „woker Indoktrination“ schützen. In Wahrheit rauben sie diesen Kindern das Recht auf Wissen. Sie stehlen ihnen ihre Geschichte — und pflanzen damit den Rassismus wieder mitten in die Gesellschaft.
Die Parallelen nach Europa sind brutal einfach: Auch hier formiert sich ein Projekt, das Erinnerung zersetzt und Debatten verengt. Die AfD ist kein Randphänomen, sie ist Teil dieser Strategie — nur in deutscher Verpackung. In Deutschland läuft das nicht als eins-zu-eins-Kopie amerikanischer Gesetze, aber die Logik ist dieselbe. Es geht um Geschichtspolitik und um die Löschung von Erinnerung: Björn Höcke spricht offen von einer „erinnerungspolitischen Wende um 180 Grad“, er nennt das Holocaust-Mahnmal ein „Denkmal der Schande“ — Worte, die nicht zufällig fallen. Sie sind Ausdruck eines Moments, in dem Erinnerung als Last gelesen wird, die abgelegt werden soll. Die AfD drängt in Schulpolitik, sie versucht, kritische Bildungsinhalte zu diskreditieren, sie öffnet Lehrer-Meldeplattformen und schafft ein Klima der Einschüchterung. Genderforschung, Kolonialgeschichte, das Ringen um Opfer- und Tätererzählungen — all das wird zu Feindbildern erklärt. Wer fragt, wie Macht funktioniert, wer kollektive Verantwortung thematisiert, wird sprachlich ausgegrenzt und politisch delegitimiert.
Dazu kommen Netzwerke: Thinktanks, Alternativmedien, Kampagnen, die Narrative verschieben, Fakten verdrehen und Gegen-Erzählungen schon im Keim ersticken wollen. Das ist kein Zufall, das ist Taktik: Deutungshoheit sichern, bevor Gegenargumente Wurzeln schlagen. Kurz: Die AfD hat kein formales „CRT-Verbot“ nötig, ihr Ansatz führt in dieselbe Richtung — eine pädagogische Säuberung, die eine Generation unvollständig lässt. Nicht nur in den USA fällt die Gesellschaft Stück für Stück zurück in Bequemlichkeiten: auch hier droht, dass Unwissen wieder zur Normalität wird und Rassismus wieder salonfähig.
Was jetzt folgt, ist keine Parole, sondern eine Aufgabe: Es geht um Dokumentation, um Öffentlichkeit und um Rechtswege. Wer Erinnerung untergräbt, arbeitet mit Mechaniken, die sich sichtbar machen lassen. Beweisführung, Anzeigen, Klagen, unabhängige Gutachten — das sind die Werkzeuge, mit denen demokratische Gesellschaften auf Zensur reagieren. Genauso wichtig ist die Gegenoffensive im Alltag: Lesungen, Projektwochen in Schulen, lokale Bildungsinitiativen, journalistische Recherche, klare Berichterstattung.
Niemand darf warten, bis das Schweigen normal geworden ist. Bildung ist kein Harmloses, sie ist das Rückgrat einer Gesellschaft. Wer Kindern den Zugang zur Wahrheit verwehrt, beraubt nicht nur deren Wissen — er beschädigt die Demokratie selbst. Wenn die Politik versagt, muss die Gesellschaft handeln: mit legalen Mitteln, mit Geduld, mit Beharrlichkeit. Schreiben, dokumentieren, klagen, vorlesen, in die Schulen gehen, die Erinnerung verteidigen — das ist die Arbeit, die jetzt zählt. Denn wer heute die Geschichte stutzt, wird morgen die Gegenwart nicht verstehen. Und wer die Gegenwart nicht versteht, hat keine Chance, die Zukunft zu gewinnen.
Nutzen Sie unsere Briefvorlage: Kopieren Sie den Text einfach in ein Word-Dokument, er ist bereits formatiert. Drucken Sie ihn aus und senden Sie ihn nach Berlin – so lange, bis dort die Schreibtische zusammenbrechen.
Betreff: Bitte prüfen und einleiten – Verbotsverfahren gegen die AfD
Bundeskanzler Friedrich MerzBundeskanzleramt
Willy-Brandt-Straße 1
10557 Berlin
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,
die AfD ist längst keine normale Partei mehr. In mehreren Bundesländern stufen Verfassungsschutzbehörden sie als gesichert rechtsextrem ein. Ihr Gedankengut ist geprägt von Menschenfeindlichkeit, Geschichtsrevisionismus und einer Verachtung demokratischer Institutionen. Wer das Holocaust-Mahnmal als „Denkmal der Schande“ diffamiert oder Lehrkräfte einschüchtern will, überschreitet rote Linien.
Dazu kommt: Die AfD leugnet den menschengemachten Klimawandel, blockiert jede ernsthafte Umwelt- und Bildungspolitik und will die Wahrheit aus Schulen verdrängen. Damit gefährdet sie die Zukunft unserer Kinder – ökologisch, historisch und demokratisch.
Ich fordere Sie auf, alle rechtsstaatlichen Mittel zu nutzen, um ein Verbot der AfD beim Bundesverfassungsgericht einzuleiten. Unser Land darf nicht zulassen, dass eine rechtsextreme Partei weiter den Boden für Hetze, Geschichtslügen und Ignoranz bereitet.
Mit freundlichen Grüßen
[Vorname Nachname]
[Ort]
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Danke für diesen Text und die zugrunde liegende Recherche.Und ja, jeder sollte diese Briefvorlage ausdrucken, unterschreiben und nach Berlin schicken. Es ist nicht mehr fünf vor zwölf. Wir sind schon bei der ersten Glockenschlägen. Und wenn die uns nicht wach machen dann seh ich schwarz für Deutschland.
Ich danke dir, und ich glaube in Deutschland ist die Gesellschaft, wenn es wirklich darauf ankommt, stärker als zB USA
Weiße alte Männer regieren und bestimmten, was Kinder lernen dürfen.
Wo, verdammt wo, ist der Aufschrei der schwarzen Bevölkerung?
Ist denen das egal?
Wollen sie zurück zur Segeration?
Oder gar zur Versklavung?
Es ist still, viel zu still.
Ellis Island, besser gesagt Liberty Island, ist zum Teil geschlossen.
Weil man bestimmte Ausstellungsbereiche „neuen ordnen“ will.
Da klingeln beim mir die Alarmglocken.
Trump will ja in allen Museen und Nationalparks dafür Sorgen, dass die beschönigte weiße Geschichte (der Männer) gezeigt wird.
Alles andere soll entfernt werden, da es unamerikanisch ist.
Und auch hier wird, im ach so moralische Europa, geschwiegen.
Bloß Trump nicht verärgern, weil er dann zornig wird und seiner Rache frönt.
Ist das überhaupt aufzuhalten?
Ich denke das wird schwer, aber nicht unmöglich. Es sollten sich vor allem die schwarze Bevölkerung und die Natives zusammen tun, den die trifft es ebenso. Aber es ist vermutlich wie es mir kürzlich eine US-Amerikanerin sagte: „sie habe Vertrauen in ihr Volk, dass es sich erfolgreich wehrt.“ Ich habe ihr nur gesagt, dass sie hoffentlich recht behält, aber es sei bereits fünf nach zwölf….
Ja, wenn man sich ohne wenn und aber dagegenstellt